Seit geraumer Zeit steht die neue Digitalzentrale MX10 von ZIMO im Gespräch. Auf
Messen wurde sie auch schon hie und da gesehen. Auf Nachfragen, wann es denn
endlich so weit sein würde, konnte man bisher keinen Zeithorizont nennen.
Symbolfoto MX10
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich als Letztes und seit der IMA 2012 in
Wien, gibt es nun eine Handvoll Prototypen, mit denen ein erster Testbetrieb
möglich ist.
Ich möchte hier nun nicht nochmals die bereits bekannten Daten von der ZIMO
Webseite:
http://www.zimo.at/web2010/products/ErstinfoMX10.htm
wiederholen. Technische Daten etc. kann jeder selbst dort nachlesen.
Vielmehr möchte ich meinen ersten Eindruck meines Testexemplares hier
festhalten.
Natürlich ist klar, dass die SW noch lange nicht fertig ist und womöglich
kann es auch noch Änderungen in der HW geben, aber dennoch ist ein Erscheinen im
nächsten Jahr in greifbare Nähe gerückt!
Das MX10 soll ja bis 20A auf die Schiene bringen können. Dafür benötigt man
nun also auch ein geeignetes Netzteil (nicht, wie bisher beim MX1 einen Trafo!).
Das Voltcraft Labornetzteil mit 24Volt/20A von Conrad mit der Bestellnummer
512169-62 für € 179,- bietet sich hier an. Der Preis ist meines Erachtens
durchaus angemessen.
So versorgt, hat das MX10 jetzt wirklich genug Power, die es an Gleis bringen
kann.
ACHTUNG!
Wer mit derartigen Leistungen an die Anlage geht, muss
sich darüber im Klaren sein,
dass die beste
Kurzschlusserkennung nur dann funktionieren kann, wenn auch
die
Verkabelung entsprechend ist!
Ausgehend von 20A also:
Von der Zentrale zur Anlage, ein 6 - 8mm² Kabel.
Eine Ringleitung
mit ebenfalls 4 - 6mm²
und ca. alle 3m eine Einspeisung. Von der Ringleitung zu den Einspeisepunkten eine Kabel
mit
mindestens 2mm².
Von da zur Schiene mit einer so kurzen wie möglich dünnen Litze
(je dünner, desto kürzer)!
Nur dann kann man davon ausgehen, dass ein Kurzschluss
nicht durch
eventuelle Leitungs-/Übergangswiderstände "verbrutzelt".
Bei aller Euphorie über die mögliche Leistung - bitte
immer so konfigurieren,
dass sie
den Bedarf gerade deckt - und nicht "sicherheitshalber", ein "paar" Ampere mehr ...
Wenn man nur maximal 8A benötigt, sollte auch die Leistung auf 8A begrenzt
werden. |
Immer wieder wird in Foren nach der Möglichkeit des Zusammenschaltens der
beiden Schienenausgänge gefragt.
Das Parallelschalten von Schienenausgängen war bei
ZIMO Zentralen schon IMMER möglich!
So konnte das MX1HS von 2x8 auf 1x16 A gebracht werden OHNE besondere
Vorkehrungen.
Problematisch dabei war nur das Abstimmen der Spannung, damit nicht ein Ausgang
eher einen Kurzschluss detektiert, als der Andere. Daher wurde empfohlen, das
Zusammenschalten über "Ausgleichswiderstände" (0,1Ohm 100 Watt) zu realisieren.
Ich habe ja mein MX1EC und MX1HS auch auf insgesamt 24A zusammengeschalten -
erfolgreich!
Siehe:
http://zoffi.net/MOBAZI/tipps/ZIMO_BOX/zimobox.htm
Im MX10 braucht man keine Ausgleichswiderstände mehr - einfach zusammenschalten
(habe ich schon gemacht)!
Wobei der Schienenausgang 1 im Grunde auch 20A bringen kann - wenn die
Verkabelung entsprechend ist (ein Parallelschalten zur Erhöhung des
Schienenstroms ist also nicht nötig!).
ACHTUNG: Bei meinem beschriebenen 20A Netzeil, bleiben unterm Strich für die
Schiene zwischen 15 und 19 A über - je nachdem wie viele MX32 angeschlossen sind
- die 20A werden ja auch für die "Eigenversorgung" und die Versorgung der
angeschlossenen Fahrpulte benutzt!
Den maximalen Stromverbrauch kann man im MX10 einstellen - so ist es
praktikabler, z.b.
Schiene 1 auf 16 A und Schiene 2 (Programmiergleis) auf 3A zu stellen. Schiene 2
dann eben als echtes Programmiergleis zu nutzen und vom Rest der Anlage zu
trennen.
Natürlich kann man (in der derzeitigen SW-Version) die Ausgänge auch auf 2x10A
stellen und parallel schalten - damit gibt man aber sein Programmiergleis auf
(uns ist, wie bereits erwähnt, nicht nötig!).
Bevor hier jetzt einer die Hände über den Kopf zusammenschlägt und
Horrorszenarien wegen Kurzschlüssen und Abbrennen heraufbeschwört: ZIMO hatte
schon immer eine sehr gute Kurzschlusserkennung, hinter denen der Mitbewerg
(ALLE) weit hinterher hinken!
So habe ich bei 16A an Schiene1 einen Kurzen mit einer Decoderlitze provoziert -
die Empfindlichkeit kann so hoch eingestellt werden, dass diese Litze NICHT in
Rauch aufgeht, ja nicht einmal warm wird!
Die Kurzschlusserkennung ist jetzt in der Pre-Betaphase schon so gut, dass auch
kaum Funken zu sehen sind.... Man kann zwischen einer einfachen Verzögerung und
einem inkrementellen Stromanstieg wählen. Die Zeit des Anstieges, der maximale
Strom, der wie lange anliegen darf uvm. kann hier definiert werden.
D.H. das MX10 wäre auch mit 16A am Gleis für N-Spur problemlos einsetzbar - Klar
muss sein, dass diese Einstellungen je nach Einsatzgebiet entsprechend angepasst
werden müssen und das ZIMO bei Auslieferung auf Nummer sicher geht - also die
Defaulteinstellungen entsprechend empfindlich sind. UND das diese Einstellungen
im Verantwortungsbereich des Anwenders liegen!!
Das MX10 kann - wenn wirklich 20A am Gleis
benötigt werden - und weil ja "einige Amperchen" für die Selbstversorgung und
die Geräte am CAN Bus draufgehen, auch mit 25, oder 30 A Netzteile versorgt
werden ... NUR, solche Netzteile sind entweder irre teuer, oder (wenn günstig)
***NICHT*** für den Einsatz ohne spezielle Absicherung (Gehäuse uvm.) geeignet!
Was ich in dem Zusammenhang unbedingt erwähnen möchte:
Das MX10 hat, wie bereits erwähnt, ZWEI autarke
Schienenausgänge mit jeweils - je nach Stromversorgung - bis zu 25A
Ausgangsleistung. Aber in Summe natürlich nicht mehr als das Netzteil liefern
kann, abzüglich ca 3A "Eigenverbrauch", welche auch zusammen geschalten werden
können, wenn das gewünscht wird (ist aber nicht nötig).
D.H., wenn ich ein 30Volt 30A Netzteil habe, bleiben 9,5-27Volt 25A
(einstellbar) für die Schienenausgänge über, die man frei auf die beiden
Ausgänge verteilen kann (sowohl Spannung, als auch Strom) - ein Schienenausgang
ist allerdings reserviert als Programmiergleis. Ebenso können auf die beiden
Ausgänge beliebig DCC und/oder MM Protokoll ausgegeben werden.
Damit könnte man ZWEI getrennte Anlagen betreiben
- zb. mit 24Volt 16A die Gartenbahn und mit 16 Volt 3A die GN15 Werksbahn!
Natürlich kann das MX10 mit dem MX32 umgehen, aber erkennt auch ein MX31 und das
bestehende Funkmodul MXFU mit MX31FU.
Derzeit ist ein Fahrbetrieb und das manuelle Schalten von Weichen möglich.
Derzeit werden mehrmals Täglich Updates versendet, die jedes wieder einen
Fehler mehr beseitigen, oder ein Feature mehr realisieren.
Upgedatet kann nun bequem mittels USB-Stick werden (wie beim MX32). Es ist also
für ein Update des neuen Systems (MX32 und MX10) kein spezielles Programm, wie
ZST oder ZIRC mit
PC-Verbindung nötig - was aufgrund fehlender COM Schnittstellen ja vermehrt zu
Problemen geführt hat.
Da die SW der alten Geräte (MX1, MX31) mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr
weiter entwickelt wird, ist auch ein Update der MX31 am neuen System, nicht nur
nicht möglich, sondern auch nicht erforderlich.
Derzeit funktioniert RailCom (RailCom Tacho, CVs lesen/schreiben), Update via
USB, PC-Anbindung via USB mit Binärprotokoll Unterstützung (Train Control zum
Weichen stellen habe ich inzwischen getestet), Unterstützung der ROCO Lokmaus (gesehen nur Fahrmodus - Selbsttest
mangels Lokmaus nicht möglich) und Fahrzeugdatenabgleich von einem MX32 zu einem
Anderen (habe ich auch nur in einer Vorführung mit zwei MX32 gesehen - selbst
verfüge ich nur über ein MX32)
Ich bin jedenfalls angenehm überrascht, wie brauchbar das MX10 jetzt schon
ist!
Wenn diese Updategeschwindigkeit mit Fehlerbeseitigung etc. beibehalten wird,
darf man "guter Hoffnung" sein...
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