Digitalumbau der DD40AX "Centennial" von Bachmann in H0 .. zum Forum Seite drucken HOME
 

Am 5.2.2011 ist endlich ist meine bestellte Centennial eingetroffen.

Diese Lok weist am Dach ein Rotarylight auf, welches mit einer gelben 3mm LED, die rhythmisch blinkt, nachgebildet wurde.

Mein Ziel ist es, alle elektronischen Spielereien, die ich auch in "G" verbauen würde, ebenso in H0 zu realisieren, so dies machbar ist.

Von Conrad gibt es das "SMD 4Kanal Lauflicht (191523). Womit die Elektronikfrage erledigt wäre (ich muss das Ding "nur" noch in der Lok unterbringen ... Die andere Frage stellt sich beim Rundumlicht selbst. Ich habe derartiges für  meine SD40-2 in "G" realisiert. Damals habe ich aber etwas größere SMD LEDs in ein 6mm durchmessendes Gehäuse verbauen können - also jede Menge Platz für 4 LEDs ...

In H0 muss ich mit 3mm AUSSENDURCHMESSER auskommen!

Ich habe bei Conrad gelbe SMD LEDs gefunden, die mit 1,2 x 0,8mm und 0,2mm Stärke von der Größe passen. Die 4 LEDs "im Kreis" zu löten war einfacher, als anfangs befürchtet. Ein 0,05mm Litzenkabel bildet den Kern (+ Leitung), an den die LEDs rundherum angeordnet sind. Mit Kupferlackdraht wurde der andere Pol versorgt.

Die größere Herausforderung stellte sich mit dem Gehäuse! Meines Wissens gibt es da im Modellbau kein Rundumlicht, welches Außen 3mm hat und innen hohl ist. Was also tun? Eine 3mm LED ausfräsen? Zufällig vielen mir 3mm Glühlampen in die Finger ... diese habe ich also sehr vorsichtig mit einer Diamanttrennscheibe unten aufgeschnitten und den Glühfaden entfernt (man muss wirklich sehr behutsam arbeiten, sonst zerbröselt der Glaskörper unter den Fingern!). Da hinein passt nun wie ausgemessen mein oben erwähntes Konstrukt aus 4 SMD-LEDs!

Oben ist also der Größenvergleich meines Rundumlichtes zu einer 3mm LED zu sehen.

Hier mein Rotarylight in Aktion (YouTube Video):

Damit man sieht, es sind wirklich 4 LEDs verbaut ;)

8.2.2011

Nun ist das Modell zerlegt - was sehr einfach geht - die beiden Schrauben auf der Unterseite des Tanks entfernen, diesen Abziehen, dann die beiden Schrauben, mit dem das Gehäuse mit dem Chassis verbunden wird und die Schrauben der Kupplungen entfernen. Die Kupplungen abziehen und das Gehäuse abnehmen.

Zum Vorschein kommt eine - man verzeihe mir - sehr altbackene und einfache Mechanik.
Ein Monster von Modell, aber für Spielereien kein Platz!

Die Lauflichtelektronik passt nicht unter das Cab-Dach - zu groß. Man könnte diese eventuell irgendwie im Cab unterbringen - da kann man eh nicht durchsehen, weil ein schwarzer Kunststoff das Metallchassis gnädig abdeckt.

Funktioniert aber nicht wirklich, weil der erwähnte Metallrahmen so hoch in das Cab ragt, dass da kein Platz oberhalb über bleibt.

Vielleicht doch dann im Tank? Wird sich zeigen, denn da passen die von mir vorgesehenen Lautsprecher nicht rein - die sind zu hoch ... (nur gut, dass ich mir von Railmaster gleich 10 Stück bestellt habe ...). Also dann doch welche von Visaton.

Na ja, ich fürchte, da werde ich dann doch etwas tiefer in die Trickkiste greifen müssen.

Cablight, kann ich also abhaken - was soll ich da beleuchten? So schön ist der Metallrahmen auch nicht. Mal sehen, ob ich wenigstens 2 Mann Besatzung unterbringe ...

Classlights: Sind blind angespritzt und so angeordnet, dass man im Cab selbst für meine SMD-RGB-LEDs kaum Platz findet, ohne dass irgend eine Farbe irgendwo durchleuchten würde. Also wirds damit wohl auch nichts.

Numbeborads: Ja, die sind auch original beleuchtet. Zwar nur mit einer mittig sitzenden LED, wodurch das Licht zu den Rändern nach außen abnimmt. Ich werde da also zwei LEDs verbauen.

Rotarylight: Klar, anstelle der 3mm gelben LED wird mein Rotary eingebaut. Ob ich nun die Conrad-Elektronik verwende, oder mir eine selbst bastle, wird sich zeigen.

Im Moment tendiere ich dazu den Originalprint, den ich sowieso ersetze, nicht nur als Träger für den Decoder zu nutzen, sondern hier auch die Lauflichtelektronik aufzubauen.

Das man um den Preis kein hoch detailliertes Modell erwarten kann, ist mir klar - dabei ist es optisch durchaus in Ordnung!
Aber irgendwie habe ich mir schon erwartet, dass die Konstruktion der Mechanik am aktuellen Stand und nicht derart verbaut ist.

Ich bin ein bisschen frustriert - ich glaube Bachmannmodell werden keine mehr den Weg zu mir finden.

12.02.2011

Wie befürchtet geht sich die Lauflichtelektronik nirgends aus. Daher habe ich mich also entschlossen, diese neu und entsprechend klein aufzubauen. Wobei ich die Blinkfunktion des Decoders als Taktgeber nutze. Somit erspare ich mir das 555er IC.

Ich habe also einen "Trägerprint" erstellt, auf dem der Decoder aufgeklebt und entsprechend verkabelt wird. Der MX645 geht sich ohne Schrumpfschlauch (den ich so wieso  entfernen muss, damit ich an alle benötigten Kontakte komme) somit genau zwischen Trägerprint und Motor aus. Über den anderen Motor sitzt dann die Lauflichtelektronik

Der erste Funktionstest verlief erfolgreich!

Hier nochmals aus der Nähe die Elektronik, deren Maße 12x26x3mm betragen. Als Platine verwende ich eine SMD-Laborplatine von Conrad (#528048-62), von der ich das benötige Stück heraus geschnitten und auch noch dünner geschliffen habe,

Die Schaltung habe ich also etwas abgeändert:

Die Pinbelegung des Zählers

Die 5Volt hole ich mir von der Decoderrückseite des MX645:

Nach Aussage ZIMO wurden diese nur nicht nach Außen gelegt, einfach weil die PLUX Schnittstelle das nicht vorsieht ...
Bin ich froh, dass es eine weitere sinnbefreite Norm gibt - wer braucht denn auch schon 5 Volt?
Hoffentlich lässt sich ZIMO dazu überreden, wenigstens die Stelle zur Abnahme dieser zu dokumentieren - oder noch besser, hier gleich ein Kabel anzulöten!

Den "Takt" erzeugt ein Funktionsausgang (Blinkeffekt)
Damit das Rotary nicht irgend einen undefinierten Zustand zeigt, schalte ich die gemeinsame Masse (GND) der Transistoren ebenfalls über einen Funktionsausgang. Mit Funktionmapping werden dann eben der FA für den Takt und zum Schalten der LEDs gemeinsam aktiviert.

Die Widerstände sind "Wald&Wiesen-Werte" - sollten sich aber halbwegs in der Nähe der angegebenen Werte finden.

Die Versorgungsspannung kann zwischen 5  und maximal 12 Volt betragen - es muss dann nur der Vorwiderstand für die LEDs angepasst werden, der bei 5Volt 150Ohm beträgt. Da wie erwähnt immer nur eine LED leuchtet, genügt auch ein Widerstand.

Die Transistoren sind unkritisch - es müssen lediglich NPN Transistoren sein, die maximal 16Volt und 100mA können.

13.02.2011

Geschafft - alles erfolgreich verbaut und verstaut!

Sogar Pufferelkos fanden noch Platz - sind zwar nur 2000uF, aber besser als gar nichts.
Weil die Pufferwirkung also nicht berühmt ist, habe ich (dank eines Tipps eines Forumkolegen) zusätzlich die Stromabnahme verbessert, indem ich auch die mittleren beiden Achsen dafür heranzog - einfach zwei schmale Streifen Messingblech auf die vorhandenen Messingstreifen anlöten und passt.

Ich habe nun das Cablight (siehe roter Kreis im Bild) doch realisiert. Damit es nicht gar so hässlich aussieht, habe ich die Metallteile mattschwarz lackiert und dann LKW-Fahrer von Herpa eingeklebt. Die Figuren mussten dazu noch etwas beschnitten werden - jetzt ist es eben "Halfmangroup" ;)

Abschließend noch ein Video (YouTube) der Lok in Aktion am Rollenprüfstand:

HIER können Sie das Soundprojekt zum beschriebenen Umbau laden.

Folgende Funktionen sind belegt:

F-Taste F-Ausgang Funktion
F0 FA0f & FA0r Licht vorn
F1 FA1 & FA2 Licht hinten
F3   Kupplung
F4 FA5 Cablight
F5 FA3 & FA4 Rotary (F3=Takt)
F6   Fernlicht
F7   Horn
F9   Motor Start/Stop
F11   Numberboard
F18   Lüfter
F19   Mute (wenn gedrückt)

Ich habe den Lichtwechsel so realisiert, dass bei Vorwärtsfahrt Abblendlicht zu sehen ist, bei Rückwärtsfahrt wird das Licht noch etwas gedimmt. Zusätzlich wird nur in der jeweiligen Fahrtrichtung das Fernlicht mit F6 aktiviert.

Dazu habe ich also FA0f und FA0r gemeinsam auf den Minuspin der LED gelötet. Fa0f wird also gedimmt (Abblendlicht), oder nicht gedimmt (Fernlicht). bei Rückwärtsfahrt schaltet FA0r die 2.Dimmstufe ein, welche mit dem Kupplungseffekt (10% PWM) erreicht wird - die LED leuchtet etwas schwächer.

Für das rückwärtige Licht, habe ich das Gleiche mit FA1 und FA2 realisiert.

Für das Rotyralight werden zwei Funktionsausgänge genutzt, F4 aktiviert das Licht, F3 erzeugt den Takt (Blinkeffekt).

Somit sind alle Effekt (Geschwindigkeit des Rotary, Helligkeit der Dimmstufen) jederzeit mittels CV änderbar - ohne das Modell dafür öffnen zu müssen!

Hier ein Video (YouTube) der ersten Rundfahrt auf meiner Anlage:


Erstellt am 26.02.2011