Licht für H0 Waggons .. zum Forum Seite drucken HOME
 

Lichtleisten werden immer öfter zu sehr günstigen Preisen angeboten. So hat z.B. Conrad (Oktober 2010) eine solche Leiste um 3,49€.

Sie ist 33cm lang und hat 8 weiße LEDs mit einem Gesamtstromverbrauch von ca. 45mA. Sie kann direkt mit 12 Volt Gleichstrom gespeist werden. Bei den erwähnten 12 Volt ist das Licht allerdings viel zu hell!

Für eine vernünftige Beleuchtung habe ich die Spannung auf 8Volt reduziert.

Dies kann man entweder mit einem 7808 erzielen, oder einem LM317 an dessen "Adjust-Pin" ein 1k5 Widerstand gegen Masse gelötet wird. Wenn die Spannung noch zu hoch und somit das Licht zu hell ist, kann mit 1-3 1N4148 Dioden in Serien in die Plusleitung geschliffen noch etwas Spannung "verbraten" werden. Aber keines Angst, bei nur max. 50mA werden die Teile nicht einmal handwarm!

Zur Pufferung verwende ich einen 1000uF Elko, der mir knapp 1Sekunde Strom liefert - somit gibt es kein Flackern beim Fahren.

Anhand der folgenden Umbauten eines Domecar (Walthers) und Observationcar (Kato), möchte ich den Einbau der oben genannten Lichtleiste demonstrieren.

Als Erstes wird das Dach abgenommen. Das funktioniert beim Walthers Domecar sehr einfach und ohne Gewaltanwendung, oder Werkzeug. Durch leichten Druck auf den Wagenkasten drückt man sozusagen das Dach aus den Rastnasen.

Hier sieht man schon den geöffneten Wagen "bemannt" und mit der kompletten Beleuchtung und Elektronik

Ich habe die Lichtleiste in mehrere kleine Stücke zersägt  in die Dachsegmente eingeklebt und mit Kupferlackdraht verbunden.

Die Lichtleiste kann übrigens problemlos in insgesamt 4 Segmente (jeweils 2 LEDs) geteilt werden. Jedes Segment ist dann wiederum separat mit maximal 12 Volt versorgbar (Achtung auf die Polarität!)

Beim Domecar habe ich also alle 8 LEDs genutzt und die Leiste eben in der Länge so zusammengestückelt, dass sie sich vom Platz her ausgeht. Sicher kann man das mit der Originalbeleuchtung einfacher haben  - aber um insgesamt 5€ Kosten und einem maximalen Stromverbrauch von nur 45mA, war es mir dieser Aufwand wert!

Die Spannungsversorgung wurde hier mit einem LM317LZ (der Link zeigt auf das Datenblatt mit Schaltbild) realisiert. Der 1K5 Widerstand ersetzt das 5KOhm Poti (R2 im Schaltbild) und justiert die Ausgangsspannung auf eben ca 8 Volt. Ich habe die Schaltung nur auf das Nötigste beschränkt: Gleichrichter, Pufferlko Eingangsseitig, Justagewiderstand mit 1k5 (R2) und R1 (240Ohm).
Die komplette Elektronik habe ich unter dem Dach platziert. Da der 1000uF Elko etwas zu dick war, habe ich zwei SMD Elkos mit je 470uF parallel geschalten.

Die Kontaktstreifen, die schon im Waggon für die Originalbeleuchtung vorhanden ist, kann leider nicht gelötet werden. Also habe ich aus einem IC-Sockel Steckkontakte gebastelt ...

So sieht also der fertig beleuchtete Waggon aus:


Von der Lichtleiste her einfacher (weil nur in der Länge ein Segment ab zutrennen ist), war der Umbau des Observationcar von Kato.

Allerdings war das Zerlegen etwas Trickreich. In der Explossionszeichnung ist das Dach abnehmbar gezeichnet. Ich habe sehr lange nach einem Spalt gesucht und war schon nahe dran die Zeichnung Lügen zu strafen, als ich dann doch am Ende der Plattform einen haarfeinen Spalt entdeckte, in den ich dann ein Skalpell schob und das Dach abhebelte.

Es hat sich dann allerdings herausgestellt, dass ich den ganzen Waggon zerlegen muss, damit ich auch zu den Kontakten komme und die Lichtleiste entsprechend verkabeln kann.

So sieht also der zerlegte Waggon aus. Rechts unten ist die Elektronik zu sehen, die in der Bordküche (rechts in der Inneneinrichtung) Platz findet.

Von den Messingstreifen wurden Kabel durch ein zu bohrendes Loch im Boden der Küche nach oben geführt und das Plus/Minuskabel von der Elektronik zur Lichtleiste unter dem Boden der Inneneinrichtung bis zum Lichtschacht für das Rücklicht und Positionslicht am Dach ebenfalls nach oben geführt.

Dann wird die Lichtleiste innen im Wagenkasten fest geklebt und die Kabel verlötet.

So sieht dann der fertig beleuchtetet Observationcar aus:

Beide Waggons:


Erstellt am 08.10.2010