Athearn hat wieder ein super Modell auf den Markt gebracht: Die U50 - meine
Ausführung ist die U50 #45 der Union Pacific.
Das Modell ist hoch detailliert, trotzdem robust genug für den normalen
Anlagenbetrieb.
Es wurden sogar die Gitter zum Motorraum durchbrochen - Somit hat
man Einblick in den Motorraum ...
Ein Gimmick, das man nur bei sehr genauer Betrachtung und im Gegenlicht sieht
- also eher was für die Vitrine.
Da mein Modell aber ein Funktionsmodell werden soll, werde ich sicher nicht
alles daran setzen dieses Feature zu erhalten - was solls? Ob ich nun *weiß*,
dass man durchsehen kann, oder nicht - ich sehe das im Betrieb ohnehin nicht.
Und das soll alles verbaut werden:
vlnr:
Farbfunkkamera,
3,3 Volt Stromversorgungsmodul für Kamera, darüber Rotarylight
(habe ich schon in der
DD40AX verbaut), Lauflichtelektronik für Rotary, DCC
Decoder ZIMO MX645, darüber Pufferelko und zwei "High Bass" Lautsprecher
(DHB27-8) von RailMaster Hobbies.
Natürlich ersetze ich die Microlampen gegen hellere warmweiße LEDs und die
Classificationlights und das Numberboard wird beleuchtet.
Da ich vor habe eine Kamera zu verbauen, werde ich wenigstens auf das
Kabinenlicht verzichten - mal sehen, ob sich dann doch noch eine Besatzung aus
geht ...
Das soll also alles da hinein:
Das Soundprojekt ("FullFeatureProjekt -> ZIP-Datei)
dafür habe ich schon einmal erstellt. Hier die
Hörprobe.
So sind die Funktionen belegt
F-Taste |
F-Ausgang |
Funktion |
F0 |
FA0f & FA0r |
Licht vorn (Weiss/Rot wechselnd) |
F1 |
FA1 & FA2 |
Licht hinten (Abblendlicht/gedimmt) |
F2 |
|
Glocke + Rotary |
F3 |
FA6 |
Class Green |
F4 |
FA4/FA6/FA0r über Diode |
Class White |
F5 |
FA5 & FA3 |
Rotary (F3=Takt) |
F6 |
|
Fernlicht (NUR FA0f !) |
F7 |
|
Horn lang |
F8 |
|
Horn kurz |
F9 |
|
Motor Start/Stop |
F10 |
FA7 |
Kamera |
F11 |
FA8 |
Numberboard |
F15 |
|
Luft ablassen |
F16 |
|
Lüfter |
F17 |
|
Kompressor |
F19 |
|
Mute (wenn gedrückt) |
Nun ja - wohlan ... erst einmal das Modell öffnen und sehen, ob sich auch
alles wie gewünscht umsetzen lässt ...
Update 23.10.2011:
Einige Änderungen in der Funktionsbelegung wurden nötig, die ich auch gleich
in der Tabelle oben korrigiert habe.
Mein Soundprojekt steht daher nun als "FullFeatureProjekt" mit allen Sourcen zur
Verfügung.
ACHTUNG!
Die volle Funktionalität der genannten Funktionen ist nur mit umfangreichen
Umbauarbeiten - wie hier beschreiben - gegeben!Wer all die beschriebenen Features nicht realisieren will, kann mein
Projekt dennoch unverändert einsetzten:
F0 mit FA0f (Kabel weiss) schaltet
das Frontlicht
F1 mit FA1 und über einen Widerstand FA2 schaltet das Backlight - bei
Vorwärtsfahrt wird dieses noch etwas gedimmt (wegen des beschriebenen
Widerstandes). Wer das auch nicht will, schließt das Backlight einfach nur
an F1 an.
In das originale Beacon/Rotarilight passt eine 1,8mm LED - diese kann als Blinklicht
über F3 angesteuert werden (dann sollte allerdings F3 der Effekt Rotary/Beacon
Simulation - CV129=24 - zugewiesen werden. Der Blinkeffekt - CV118 - kann
dann auf 0 gesetzt werden. Das schaut dann etwas besser aus, als nur ein
einfaches Blinken. |
Nun aber zur Beschreibung meiner verbauten Features:
Ein bisserl enttäuscht war ich, dass Athearn die Numberboards nur aufgemalt
hat. So musste ich selbst dafür sorgen, dass diese zu beleuchten sind. Dazu habe
ich zuerst versucht den Kunststoff von innen so dünn als möglich zu fräsen. Das
hat leider nichts gebracht. Also habe ich mich entschlossen, neue Numberboards
zu erstellen.
Mit CorelDraw habe ich die Nummern neu gezeichnet und in der
erforderlichen Größe - also die komplette "Tafel"in Schwarz mit den
durchsichtigen Nummern - anschließend mit meinem Tintenstrahldrucker auf
Tintentaugliche Transparentfolie seitenverkehrt ausgedruckt. Somit ist die
glänzende Fläche außen und stellt das Glas dar. Damit die schwarze Tinte auch
ordentlich deckt, musste ich etwas mit der Sättigung experimentieren "dünkler"
und "schwere Tinte" ... brachte dann den Erfolg. Achtung: der
Ausdruck muss einige Minuten trocknen, damit er nicht verschmiert! Ich habe da
mit einem Haarfön nach geholfen. Nach dem Trocknen wird die Folie auf der
bedruckten Seite noch dünn mit weißem Lack bemalt, dann ausgeschnitten und
aufgeklebt.
Zuvor muss noch in die original Numberboard an
der Stelle der Zahlen ein entsprechend großes Loch gebohrt werden, damit das
Licht der dahinter geklebten LED auch durchscheinen kann.
Einfacher war die Realisierung der
Classification Lights. Die habe ich mit je einer RGB-LED hergestellt. Es ist
genug Platz dafür vorhanden, sodass ich etwas größere SMD-LEDs dafür benutzte,
auf die ich problemlos die Kupferlackdrähte anlöten konnte. Diese LEDs werden
ebenfalls direkt hinter die durchsichtigen Scheinwerfereinsätze der Classlights
geklebt. Selbstredend, dass das Gehäuse drum rum innen geschwärzt werden muss!
Die Headlights wurden ebenfalls durch warm-weiße
SMD-LEDs ersetzt - auch die habe ich direkt hinter die Scheinwerfer geklebt.
Das Rotarylight habe ich ja schon in der DD40AX
verbaut - die U50 muss auch so eines haben ... was sonst?!
Hier nochmals die Beschreibung mit Schaltplan:
+5 Volt kommen vom Decoder. Den Takt erzeuge ich
mit FA3, auf dem der Effekt Blinklicht liegt. Ein/Ausgeschaltet wird das Rotary
über FA5, welcher mit GND im Schaltplan verbunden ist.
Aufgebaut wurde alles auf einer
SMD-Experimentierplatine:
Leider ist mein Rotary 3mm, statt der in Modell zierlicher wirkenden Rotary mit
nur 2,3 mm Aussendurchmesser - aber kleiner bringe ich es wirklich nicht mehr
zusammen - jedenfalls finde ich keine kleineren Glaskolben, in die dann auch
noch die LEDs passen.
Um das alles zu realisieren, muss zuerst die Lok
geöffnet werden:
Leider musste ich auch andere Lautsprecher
verbauen, weil die gewünschten "High Bass" LS von Rail Masters einen zu hohen
Korb haben (siehe Bild oben), wodurch das Gehäuse nicht mehr aufgesetzt werden
kann.
Also wurden
K 28 WP von VISATON verbaut. Erstaunlicherweise ist deren Klang nicht viel
schlechter, als die ursprünglich vorgesehenen. Etwas leiser vielleicht, aber ich
habe die Lautstärke erst einmal auf 70% ...
Zurück zum Umbau:
Wie zu sehen ist, befindet sich in der Lok viel Elektronik, deren
Existenz sich mir nicht erschließt! Ich habe das Modell zur Probe analog
betrieben - mehr als Licht vorn und hinten mit Lichtwechsel ist da nicht! Da ich
das Zeug für meine Zwecke nicht gebrauchen kann, wurde es verbannt - die Lok
also "entkernt".
Und so schaut das dann aus:
Aber keine Sorge, das bleibt nicht lange so ... Da muss doch noch
alles oben Beschriebene rein!
Und das schaut dann so aus:
Die erwähnten VISATON Lautsprecher, haben eine
Schallkapsel bekommen, die es (wie die Lautsprecher) bei
http://amw.huebsch.at gibt. Nötig ist das,
weil das Gehäuse ja an der Stelle Luftdurchlässig ist, und sich sonst ein
akustischer Kurzschluss bilden würde.
Auch hier habe ich aus einem Lochrasterprint
eine Trägerplatine erstellt, die den 2200uF Pufferlko, den MX645 und die
komplette Verkabelung aufnimmt. Auf der Unterseite sind SMD-Widerstände als
Vorwiderstände für die LEDs aufgelötet. Für jede LED ein eigener!
Die weißen LEDs haben 680 Ohm, die RGB LEDs pro Chip je 820 Ohm. Die weißen LEDs
für die Numberboards sollen etwas schwächer leuchten, sie bekommen 1,2KOhm.
Alles bei 15 Volt Schienenspannung!
Rechts neben dem Decoder - mit Isolierband
verdeckt - befindet sich der 9polige Stecker, den ich vom Orignalprint weiter
verwende. Für den Fall, dass ich das Gehäuse ohne löten vom Chassis trennen
möchte.
Ganz rechts ist die grüne Stromversorungsplatine
für die Kamera und die darauf geklebte Farbfunkkamera zu sehen.
Diesem Gimmick musste die Inneneinrichtung und ein Turbolader weichen. Wie
erwähnt, ist der Durchblick an dieser Stelle vorhanden, aber nicht so, dass dies
auffallen würde.
Das Kamerabild wird mit 2,4Ghz übertragen und
landet letztendlich auf meinem PC:
Die Bildqualität ist für so einen Winzling
erstaunlich gut - sogar durch die Kunststofffenster des Cab und bei wenig Licht!
Jetzt sind noch einige Kleinigkeiten zu kleben
und die Klebestellen müsse noch komplett ausdünsten - sonst könnten sich die
Dämpfe als weißer Schleier an den Fenstern ansetzten. DAS darf keinesfalls
passieren!
Die Funktionsausgänge ab F3 müssen übrigens
selbst verdrahtet werden:
Die 5Volt für mein Lauflicht, kann man an der Unterseite am Elko
außen (siehe Zeichnung) abnehmen.
Nun ist die U50 endlich fahrbereit - hier ein
Video
mit allen Funktionen (YouTube):
Und noch ein
Fahrvideo
mit der Centennial in Traktion:
Ich habe übrigens auch für die Version der Southern Pacific ein
Soundprojekt erstellt, welches auf die Lichteffekte (Marslight statt Beacon)
Rücksicht nimmt. BEIDE Projekte sind in der ZIPP-Datei, inkl. einer
Funktionsbeschreibung als PDF zu finden.
Wessen Digitalsystem nur 12 Funktionen kann, kann beide
Soundprojekte problemlos verwenden. Ich habe die zusätzlichen Soundevents, die
sowieso zufällig ertönen, auf hohe Funktionen gelegt, die also nicht unbedingt
nötig sind.
Die Funktion MUTE ist ebenfalls nicht essentiell - wer diese dennoch unbedingt
haben will, kann sie über CV313=100 plus Zahl 1-19 für eine beliebige Funktion
zuweisen (sinnigerweise auf eine Funktionstaste, die eben nicht belegt ist... zb.
F12 -> wäre also CV313=112)
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