Vom 30. April bis 3.Mai war ich bei
Digitoys in der Schweiz zum
Gartenbahntreff eingeladen.
Ich sollte bei dieser Ausstellung ein "Digitalumbau Workshop" halten, bei dem
eben eine Lok digitalisiert werden sollte.
Wir entschieden uns für eine GP40 von Aristocraft, weil diese laut
Beschreibung ja "DCC-Ready" wäre und eine Schnittstelle hat.
Aufgrund des engen Zeitrahmen war auch gar nicht mehr möglich, als damit vorlieb
zu nehmen.
Ich habe mich also auf die durch die Schnittstelle zur Verfügung gestellten
Basisfunktionen beschränkt, mit der im Grunde nur der Motor, das Licht (F0) und
der Rauchgenerator angesteuert (ein/aus) werden kann.
Ich möchte ausdrücklich betonten, dass ich dies nur auf erwähnten Zeitmangel
so ausgeführt habe! So ein Umbau ist normalerweise unter meinem Niveau - und ich
werde dies ganz sicher So nie wieder machen (was man bei Aristocraft unter
DCC-Ready versteht entspricht irgendwie nicht wirklich meinen Erwartungen) ...
Damit die Sache auch Sinn macht, habe ich den Umbau dokumentiert und möchte
hier zeigen, wie ich vorgegangen bin.
Heiner Bösch hat die Lok bereits geöffnet, ich musste mich also "nur" noch um
die Innereien kümmern.
Hier ist die Originalplatine schon ausgebaut (siehe unterer Bildrand), trägt
aber noch den original Decoder.
Den habe ich also abgenommen und sämtliche Kabelverbindungen zu diesem gekappt.
Die Schnittstellenbeschreibung wäre so einfach, wenn sie auch stimmen
würde...
Da steht u.a. "Commoun Ground" und daneben die Kabelfarbe lt. NMRA für
DCC-Decoder "BLUE".
Hm - also "Commoun Ground" hätte ich jetzt eher als Masse (Minus)
interpretiert und nicht als Decoder-Plus, welches normalerweise eben das blaue
Kabel führt. Tatsächlich ist es auch Masse und nicht Plus - dazu musste ich aber
erst einen Kurzschluss erzeugen, um das zu bemerken.
Ok, ist ja nichts weiter passiert - der MX690 steckt so was locker weg ;)
Aber gehen wir der Reihe nach vor - hier erstmal die Adapterplatine, auf die
der MX690 gesteckt wird
Dieser Sandwich wird wiederum auf die Originalplatine aufgesteckt:
Hier noch ohne Verdrahtung - danach wird es etwas unübersichtlich...
Weil ich wenigstens den Raucheffekt des MX690 nutzen wollte, habe ich einen
Brawa-RG benutzt, bei dem der Lüfter schon vom Rest getrennt ist. Lediglich die
Heißlaufschutz hab eich gebrückt, weil das der MX690 durch Zeitabschaltung
regelt und somit nicht braucht.
Hier also alle "Trümmer" im Gehäuse verbaut - Decoder mit Originalplatine:
Der Spannungsregler und der Leistungstransistor zur RG-Ansteuerung wurde am
U-Blech angeschraubt, welches sich sehr gut als Kühlkörper eignet (natürlich
elektrisch isoliert!).
Hier sieht man noch den Rauchgenerator - eigentlich ist da ziemlich viel
Platz in der Lok!
Den ich auch gleich für einen 22000uF Elko genutzt habe.
Fertig - leuchtet, lärmt, fährt.
Während des Umbaus kam es zu einigen Überraschungen! Den Kurzschluss habe ich
ja schon erwähnt. Dann gab es kein Licht ... Da wo +6Volt stand, war genau keine
Spannung! Die Platine, die seitens Aristocraft offenbar dafür vorgesehen war,
bekam zwar Spannung, aber es kam nichts heraus. Also musste ich die
Niederspannung des MX690 dafür anzapfen (noch mal alles raus, Leitungen trennen,
neue ziehen ...).
Davon abgesehen, dass beim ersten Flashen des Soundprojektes (natürlich
erfolgte dies während der Ausstellung, um auch das zu zeigen) was auch immer
schief gegangen ist - der Decoder blieb stumm... Also noch mal alles raus,
Decoder ausbauen, einen neuen flashen, wieder einbauen ... (langsam neigte sich
der Sonntag dem Ende zu!)
Ich habe es dann doch noch geschafft ...
Liebe Modellbahner daheim - macht das nicht nach !
Entfernt bitte die komplette Elektrik und fertig alles selbst neu an! Der
Aufwand für eine vernünftige Adapterplatine, die anstelle der Originalplatine
eingeschraubt wird, ist auch nicht größer, dafür funktioniert die Sache dann
aber sicher auf Anhieb!
Deutlich mehr Aufwand und Zeit wird die Anfertigung von neuen "Lichtplatinen"
kosten - man wird aber dafür durch einige schaltbare Effekte belohnt, die beim
original Modell so nicht möglich sind!
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