Die Streamliner von USA-Trains sind ein Klasse für sich! Der Wagenkasten ist
aus einem Stück Aluminium gefräst. Er bildet ein "U", in dem die
Fensterverglasung, die Beleuchtung, die Inneneinrichtung und der Wagenboden in
gefräste Schienen eingeschoben ist. Den Abschluss bilden die Stirnseiten, die
allerdings aus Kunststoff sind.
Der Waggon hat ein Gesamtgewicht von rund 5Kg und ist mit 14 Glühlampen
beleuchtet, die einen Gesamtstromverbrauch von 0,5 bis 1 A haben. Bei ca. 20Volt
Schienenspannung ist zudem das Licht auch ziemlich grell.
Mein Ziel war es, den Stromverbrauch drastisch zu senken. Also entschloss ich
mich versuchsweise einen Waggon umzubauen. Begonnen habe ich mit dem "Diner"
Um den Waggon soweit zu zerlegen, dass man an die Beleuchtung kommt, werden
an der Unterseite drei Schrauben gelöst, mit der die Stirnfront befestigt ist.
Die Stirnfront kann dann einfach abgezogen werden.
Wie schon in den "Erkenntnissen
eines Gartenbahners mit US-Modellen" beschrieben, ist es für die LGB-R3
Tauglichkeit (120cm Radius) nötig, den Schwenkbereich der Kupplung zu
vergrößern. Hier habe ich eine andere Methode der Modifikation gewählt. Anstelle
der Federstahldrähte verwende ich O-Ringe, Die sind einfacher anzubringen und
hängen sich vor allem nicht aus!
Nun ist die Beleuchtungsplatine dran:
Diese kann einfach aus dem Waggon herausgezogen werden. Danach habe ich die
Lampen ausgelötet und für die vorgesehenen LEDs in regelmäßigen Abständen Löcher
gebohrt.
Ich höre jetzt schon jemanden sagten, dass dieser Umbau ja teuer ist, weil
gute LEDs mit einer Glühlampenähnlichen Farbtemperatur eben einiges kosten. Mag
sein, aber es gibt jedes Jahr vor Weihnachten um wenig Geld diverse
Lichterketten:
Ich habe mich bei IKEA um € 1,50 pro Packung (10 LEDs mit Batteriekasten)
eingedeckt - das sind also 0,15€ pro LED - teuer würde ich das jetzt nicht
bezeichnen.
Natürlich muss man die LEDs aus der Ummantelung herauslösen und vom Draht
ablöten. Über bleibt ein Batteriekasten für 2x 1,5Volt AA Zellen mit Schalter.
Zumindest der Schalter kann auch noch verwertet werden. Ich hebe allerdings auch
einige Batteriekästen auf - wer weiß, wofür die noch gut sind?!
So sieht dann also die Lichtplatine aus:
Zu sehen ist die Hinterseite. Jede LED wurde noch mit Isolierband gegen
ungewollten Kontakt am Metalldach geschützt. Rechts ist der Pufferelko, links
der Spannungsstabilisator 7812 zu sehen.
Ich habe 16 LEDs verbaut!
Und die Lichtfarbe?
Links die Glühlampen, rechts die LEDs - Unterschied marginal...
Und was bringt das jetzt wirklich?
Nun, einmal ein angenehmes natürliches Licht (keine "Atombeleuchtung"):
Durch den Pufferelko ein flackerfreies Licht, aber vor allem:
Statt 630mA (links), nur noch 30mA (rechts)!
So schaut die "Schaltung" aus:
Benötigt werden:
1x Gleichrichter 1,5A
1x Spannungsstabilisator 7812
1x Elko 4700uF/35Volt
1x Elko 4700uF/16Volt
1x Widerstand 68Ohm/0,5Watt
1x Diode 1N4001 o.ä.
Und eben die LEDs - es kann natürlich jede andere weiße LED verwendet werden
(im der Regel haben die eine "Betriebsspannung" von rund 3Volt pro Stück und
verbrauchen 10-40mA - meine LEDs sind etwas sparsamer, sie verbrauchen unter
10mA)
Im Grunde sind alle Streamliner gleich aufgebaut - auch die Lichtplatine ist
bei allen Modellen gleich.
Nur beim Domecar ist das Zerlegen etwas komplizierter. Genügt bei den anderen
Streamlinern das Entfernen einer Stirnfront, muss man beim Domecar beide
Stirnfronten entfernen. Wenn möglich sollte man mit einem langen schmalen
Werkzeug die Arretierungen des Domes, die sich auf der mittleren Metallschiene
befinden, auf der auch die Lichtplatine geführt wird. zu den Enden ziehen. Mir
es nicht gelungen, also habe ich den Dom einfach mit einem Messer heraus
gehebelt.
An dieser Führungsschien befindet sich die Arretierung aus Kunststoff für den
Dom - die im Grunde nur aus zwei dünnen Kunststoffstiften besteht. Aber auch
wenn die nicht mehr vorhanden sind, hält der Dom sehr fest.
ACHTUNG: Der Dom selbst ist mit einer Schraube mit der Lichtplatine verbunden
- ich habe den Dom so weit wie möglich nach oben gezogen (die Platine biegt sich
da doch schon sehr durch), dann die Schraube mit den Fingern fest gegen die
Platine gedrückt und den Dom als Ganzes abgeschraubt. Beim Aufsetzen ist eine
umgekehrte Prozedur nötig!
Danch kann die Lichtplatine ausgefedelt werden - erst nach Aussen in die eine
Richtung, bis der Haltestift aus der Führungsschiene rutscht, dann in die andere
Richtung.
Dann kann die Platine wie bereits beschrieben bearbeitet werden.
Hier die Lichtplatine mit den LEDs - von der Lichtseite:
... der Lötseite:
... und fertig verkabelt:
Da die Lichtplatine beim Domcar einigen Abstand zum Wagendach hat, können in
diesem Platz die Pufferelkos untergebracht werden. Ich habe sie daher gleich auf
der Platine befestigt.
Zusätzlich habe ich auch noch den Dom mit einer flexiblen LED-Leiste
beleuchtet.
Fertig sieht das dann so aus:
Auch hier konnte der Stromverbrauch von fast 1A auf 60mA gedrosselt werden!
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