SIKU bietet diverse ferngesteuerte (2,4GHz Technik) Fahrzeuge an. Die
Qualität dieser Fahrzeuge ist wirklich gut. Sie sind äußerst robust (sind ja als
Kinderspielzeug konzipiert), bieten aber dennoch einen hohen Spielwert, da sie
viele Funktionen aufweisen.
Ich besorgte mir einen Scania-Sattelschlepper mit einer Kippmulde. Sowohl der
LKW, als auch die Mulde sind wie erwähnt fernsteuerbar. Die Mudle kann also die
Stützen ausfahren und den Inhalt nach hinten auskippen. Neben den Fahrfunktionen
weisen beide noch Licht und Blinkfunktionen auf.
Da mein Focus nun aber auf amerikanische Modelle gerichtet ist, es aber in
den USA meines Wissen keine europäischen LKWs gibt, "musste" ich den SIKU-LKW zu
einem US-Truck umbauen.
Auf http://www.trickmytruck.com/
wurde ich fündig. Ein befreundetet Modellbahner hat mir dann meinen Wunsch-LKW
besorgt und gesendet.
Die Qualität dieser Fahrzeuge ist allerdings in keiner Weise mit den
SIKU-Modellen zu vergleichen! Aber als Basis für Umbauten ausreichend.
Im Hintergrund ist das SIKU-Modell zu sehen, dessen Antrieb, Lenkung,
Elektronik und Licht auf das im Vordergrund sichtbare Fahrgestell gepflanzt
werden soll.
Also muss als Erstes die SIKU Zugmaschine in ihre Einzelteile zerlegt werden.
Das ist dank vieler Schrauben recht einfach.
Ich dokumentiere das Zerlegen, falls es jemanden gibt, der in das SIKU-Modell
zusätzliche Lichter o.ä. einbauen möchte - damit dieser es etwas leichter hat
und das Rad nicht neu erfinden muss...
Nachdem die Rückwand abgeschraubt ist, sieht man die Elektronik (Empfänger).
Es empfiehlt sich die Kabel und Stecker zu beschriften!
Um das Führerhaus abnehmen zu können, muss auch die Lenkung ausgebaut werden.
Dazu entfernt man erst die Abdeckung, die mit drei Schrauben befestigt ist,
Dann kann man die Vorderachse heraus nehmen.
Nun entfernt man die beiden Schrauben in den Radläufen.
Zuletzt hebelt man die Nummerntafel ab und entfernt die darunter befindliche
Schraube - jetzt kann man das Fahrerhaus komplett abnehmen!
Hier ist die Elektronik auch schon entfernt
Jetzt kann man daran gehen alle Teile die verschraubt sind, zu lösen. Also
die Scheinwerfer, die Abdeckung für den Kupplungsservo etc.
Danach wird das Chassis umgedreht und die Abdeckung für das Getriebe
entfernt, dann kann man den Motor/Getriebe/Hinterachse herausnehmen.
Ist nun alles zerlegt, schaut das so aus:
Links die SIKU-Teile, rechts die Teile des US-Trucks.
Die Rücklichter sind übrigens "verschweißt" (Kunststoff). Die Schweißpunkte
müssen mit einem Messer entfernt werden!
Nun werden die gewonnenen Teile auf das Chassis des US-Trucks verpflanz ...
Als Erstes habe ich die Lenkung eingepasst.
Dazu habe ich den Kunststoff mit einem Fingerfräser so bearbeitet, dass die
Lenkung eben wie beim SIKU-Modell pendelnd gelagert ist.
Um der Sache mehr Stabilität zu geben, wurde die metallene Abdeckung vom SIKU
Fahrzeug aufgeschraubt (passt erstaunliche gut!).
Dadurch ergibt sich gleich die richtige Führung für den Lenkservo. Den habe
ich einfach eingeklebt.
Um den Motor ein zu bauen, musste ich das Chassis zersägen.
Dieses habe ich dann mit Holzleisten verlängert und verstärkt. Der Motor ist
teils geschraubt und teils verklebt.
Die zweite Hinterachse stammt noch vom originalen US-Truck (ich warte noch
immer auf die SIKU Hinterachse als Ersatzteil ...).
Da die Spur aber etwas schmäler ist, musste ich die Achse aus Messing neu
erstellen.
Sie wurde so eingepasst, dass sie ebenfalls pendelnd gelagert ist (dazu habe ich
die Aufnahme einfach nach oben erweitert ...)
Das Ganze von oben - mit dem Kupplungsservo. Dieser sitzt nun an einer
anderen Position und die Kupplung ist auch wesentlich weiter hinten.
Deshalb musste die Ansteuerung aus Stahldraht neu erstellt werden.
Im Modellbaufachhandel gibt es für Bowdenzüge u.ä. entsprechende
Aufnahmen, die man in den Servoarm einschrauben kann.
Nachdem also nun die mechanische Seite erledigt und funktionstüchtig war, kam
als Nächstes die Beleuchtung an die Reihe.
Ich versuche bei Umbauten so viel vie möglich von den Originalteilen zu
verwenden. So auch bei den Scheinwerfern.
Dafür habe ich die Originalplatine etwas gewürzt, in die Metallkaroserie
Löcher für die LEDs gebohrt und diese samt der Platine eingeklebt.
Die Rückleuchten wurden in die Kunststoff-Kotschützer eingepasst:
Die Kabel von den Rückleuchten habe ich in Schrumpfschläuche gepackt und an
der Unterseite des Chassis nach vorne geführt.
An das Chassis wurde dann die Fahrerkabine geschraubt ...
... und die Kabel ins Innere geführt. Da der US-Truck im Original am Dach
Löcher zur Befestigung der Abdeckung aufweist, ich diese aber erst zum Schluss
aufklebe, habe ich diese Löcher mit Isolierband verklebt.
So sieht die Kabelführung von unten aus.
Ein US-Truck ist oft wie ein Christbaum beleuchtet ... Daher wollte ich die
Lichter im Dach ebenfalls illuminieren. Dazu verwende ich gelbe SMD-LEDs. Um die
Drähte (Lackdraht) anzulöten helfe ich mir, indem ich die LED auf doppelseitiges
Klebeband klebe und dann eben die Drähte bequem anlöten kann (dann funktioniert
das auch mit einem "normalen" 15 Watt Lötkolben).
Hier sieht man also den fast fertigen Truck, mit dem Aufbau im Vordergrund,
den ich innen schwarz lackiert habe, damit das Licht auch nur da scheint, wo es
soll. Ich habe übrigens die Blinklichter weiter benutzt und diese auch in den
Aufbau verfrachtet.
Die SMD LEDs haben pro LED einen 160Ohm Widerstand, damit ich diese besser
ankleben kann, sind sie auf einen Lochrasterprint gelötet.
Die LEDs sind übrigens direkt an die Spannungsversorgung angeschlossen - so sehe
ich gleich, ob der Truck eingeschaltet ist.
Erste Funktionsprobe mit "Allem". Der Originalakku passt leider nicht wie
gedacht in das Fahrerhaus. Also habe ich nach einen Ersatz gesucht.
Bei Conrad wurde ich fündig. Die Akkus unten in der Mitte sind bereits silber
lackiert und werden später als Tanks sichtbar eingebaut werden.
Es handelt sich übrigens um diesen Akku:
Der Originalakku bringt nur 1500mAh - der neue Akku kann 2600mAh pro Zelle!
Ich verwende zwei Zellen parallel geschalten (mach also 5200mAh). Ich denke da
werde ich lange Fahrzeiten erzielen!
Vor dem Zusammenbau habe ich den Kupplungsservo noch durch eine
Kunststoffplatte geschützt, damit sich kein Kable verfangen kann.
Der Empfänger befindet sich auch hier stehend an der Rückwand, wobei die
"Antenne" nach oben zeigt.
Akkus fertig verbaut:
Auf der Unterseite befindet sich nun auch der Einschalter und eine
Ladebuchse.
Sie ist deshalb vier-Polig, weil ich sie verpolsicher ausgeführt habe: die
mittleren zwei Kontakte führen Masse, die Äußeren jeweils Plus.
Somit ist es also egal wie herum man das Ladekabel ansteckt!
Apropos Ladekabel:
Da ja nun der Originalakku nicht passt, habe ich einen entsprechenden Stecker
"geschnitzt"
Der passt nun genau an die Stelle, an der sonst der Akku im Ladegerät sitzt.
Ebenfalls verpolsicher, weil er eben durch seine Form mechanisch nur in eine
Richtung passt.
So sieht mein US-Truck nun fertig und Einsatzbereit aus:
Update 2.4.2010:
Die Hinterachse ist eingetroffen!
Die benötigten Räder sind mit einer Toax Mutter befestigt (Radnabe).
Abschrauben, Räder abziehen - fertig.
Jetzt muss ich nur noch eine neue Hinterachse basteln.
Dazu habe ich eine 3mm Gewindestange und Muttern benutzt:
Mit der neuen Hinterachse sieht die Sache schon viel besser aus.
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