Energiepuffer .. zum Forum Seite drucken HOME
 

Selbst bei noch so gutem Kontakt gibt es immer wieder kurzzeitigste Unterbrechungen. Je nach am Decoder angeschlossene Verbraucher kann der Decoderinterne Energiespeicher überfordert sein. Manche Loks haben zwar eine mechanische Schwungmasse, was solche Unterbrechungen eliminieren soll, nur nützt das im Digitalbetrieb nichts, wenn der Decoder abstürzt, den Motor abbremst und von 0 bis zur eingestellten Geschwindigkeit beschleunigt. Davon abgesehen, dass alle Verbraucher eben ausfallen und auch der Sound "spinnt".

Im schlimmsten Fall können viele kurze Stromunterbrechungen den Decoder so aus dem Tritt bringen, dass er Teile seiner Konfiguration "vergisst", oder erst nach einer Neuadressierung wieder ansprechbar ist.

Auch auf isolierten Gleisabschnitten (z.b. Weichenherzstücken) kommt es zwangsläufig zu Kontaktunterbrechungen. Besonders bei Langsamfahrten, machen diese sich dann unangenehm bemerkbar.

Aus diesem Grund bieten inzwischen die meisten Hersteller für ihre Decoder entsprechende Energiespeicher an - vorausgesetzt ist natürlich, dass der Decoder dafür besondere Anschlüsse hat, oder man zumindest Decoder PLUS und MASSE abgreifen kann und der Decoder nicht auch bei fehlendem DCC Signal sofort abschaltet.

Die günstigste Variante sind die bekannten Elektrolytkondensatoren (kurz Elko genannt), wie diese jeder Elektronikhändler im Angebot hat.

Nachteil ist die benötigte Größe, wenn man entsprechende Kapazitäten benötigt. Im H0 Bereich sind oft 4700uF/16Volt schon eine Herausforderung an den zur Verfügung stehenden Platz in der Lok - meist muss man mehrere kleinere Elkos frei in der Lok platzieren (zb. 4-5 1000uF/16Volt aufteilen).

Für größere Spurweiten werden inzwischen immer öfter Goldcaps benutzt. Diese haben bei relativ geringer Baugröße sehr hohe Kapazitäten, aber leider nur eine geringe Spannungsfestigkeit. So sind für 140000uF/16 Volt 7 Stück Goldcaps mit 2,5Volt nötig, die in Summe leider auch wieder entsprechend Platz benötigen. Ab Spur 0 aufwärts ist das aber meist kein Problem.

In den kleineren Spurweiten - H0 und darunter - sind Goldcaps so gut wie nie unterzubringen. Selbst die eingangs erwähnten Elkos sind oft eine Herausforderung. Als Alternative bieten sich hier Tantal-Elkos an!

Es sind hier welche mit 220uF/16Volt erhältlich, die man zu einem Paket zusammen löten kann, um höhere Kapazitäten zu erhalten und dennoch weit weniger Platz benötigt, als ein Standardelko gleicher Kapazität!

Hier einige Beispeile:


Größenvergleich 4400uF/16Volt Tantal (vorn) zu 4700uF/16Volt Standardelko.

Der Strich auf der Schriftseite, kennzeichnet Plus!

Dieses Paket wird dann zb. so untergebracht:

In einer wesentlich kleineren Lok, die gleiche Kapazität. Das Paket wurde flacher, dafür länger gebaut:

Natürlich können die Tantals auch "verstreut" verbaut werden:


Jedes Paket ist "3-Stöckig" - 2x4 und 1x2 Elkos.

oder:

 

ACHTUNG!
Nach dem Zusammenlöten des Paketes, dieses unbedingt in einen Schrumpfschlauch versiegeln. Für den Fall, dass im Dauerbetrieb, später  ein Elko explodieren sollte, schützt der Schrumpfschlauch vor irreparablen Schäden im Modell! Ich empfehle auch die "Elkobaterrie" einige Stunden mit Spannung zu versorgen - sozusagen ein "Burn-In" - bevor diese endgültig ins Modell verbaut wird.

Um die genannten Tantals zu benutzen, muss entweder sicher gestellt werden können, dass die Schienenspannung niemals über 16 Volt ansteigt (auch beim Überfahren von Boosterabschnitten!), oder der Decoder hat für einen Energiepuffer eine entsprechende Strom-/Spannungsbegrenzung, wie zb. der ZIMO MX645!

Da Tantal Elkos empfindlicher gegen Überspannung sind, empfiehlt es sich, auch bei garantierten 16Volt Ladespannung, eine Diode und ein 2. antiparallel dazu in die Zuleitung einzuschleifen.

Siehe dazu auch den Beitrag "Elektronische Schwungmasse mittels Pufferelko"

Ansonsten kann man nur 25 Volt Typen benutzen. Da gibt es zwar auch entsprechende Tantal-Elkos ... zu einem unwirklichen Preis ... oder man muss dann eben Standardelkos nutzen.

Viele werden jetzt nach einer Bezugsquelle fragen. Am Besten in Google nach "tantal 220μf/16v" suchen - da werden unzählige Bezugsquellen angezeigt. Ich habe meine übrigens bei alibaba.com gekauft - keine Angst vor Mindestmengen ... 100 Stück sind nicht viel ...


Erstellt am 05.01.2013