Dies ist inzwischen mein viertes Modell von USA Trains. Alle Modelle sind im
Aufbau gleich - die SD40-2 ist von Aufbau (Führerstand, Motorraum) sogar ziemlich ident mit der
GP38, was die Sache enorm erleichtert.
Zum Zerlegen wird das Modell also auf den Rücken in die Lokliege gebettet.
Die Karosserie ist mit 10 Schrauben (rote Ringe) mit dem Chassis verbunden.
Um zu den beiden Schrauben unter dem Drehgestell des Führerhauses zu kommen
(grüne Pfeile),
muss man erst das Halteblech für die Drehgestellblenden lösen
Weiters ist ein Griff zu entfernen, der das Abheben der Kabine von der Karosserie behindern
würde.
Danach kann alles sehr einfach komplett zerlegt werden.
Beim Zerlegen der Kabine stößt man auf eine kleine Herausforderung:
Die Türen sind mit Zugfedern
versehen, die die Tür eben geschlossen hält. Diese Federn sind am Boden der
Kabine in Kunststoffnippel, bzw. einer Armatur befestigt. Ohne diese zu
zerstören, kann man die Kabine aber nicht öffnen (wie die bei USAT die zu
bekomme haben, ist mir ein Rätsel ..) Also wir sowohl die Armatur (Stange), als
auch der Nippel abgeschnitten:
Die Zugfedern habe ich dann an der Kabinenseitenwand befestigt:
Dazu habe ich eine kleine Schraube aus dem Uhrmacherbedarf eingeschraubt, die
Feder eingehängt und dann mit einem Tropfen Heißkleber versiegelt.
Wie üblich entferne ich sämtliche Elektronik. In diesem Fall beließ ich die
"Hauptplatine" als Trägerplatine für die Schalter und für die Adapterplatine des
MX690V. Ich habe daher alle elektronischen Bauteile entfernt und alle
Leiterbahnen so aufgetrennt, dass es keine ungewollten Verbindungen mehr gibt.
Wichtig dabei ist zb. dass Motor und Gleis von einander getrennt werden. Auch
die Schalter habe ich elektrisch aufgetrennt (jetzt ist jeder Kontakt einzeln
zugängig!).
Die Schalter nutze ich um damit die Pufferkondensatoren und die
Stromversorgung des Rauchgenerators und der Videokamera von der Schiene zu
trennen. Dies ist beim Decoderupdate o.ä. vorteilhaft!
Die Adapterplatine für den MX690V wird dann wie ein Sandwich angeschraubt.
Welche Bauteile für den Adapterprint benötigt werden, ist im
Digitalumbau der F3 beschrieben, daher gehe ich hier
nicht nochmals darauf ein.
Die SD40-2 bietet einiges an Beleuchtung. So gibt es auf beiden Enden der Lok
jeweils Headlights (Doppelscheinwerfer), Nummerntafelbeleuchtung und
Classifikationlights (rot, grün, weis). Dann wäre da noch die
Führerstandsbeleuchtung und das
Beaconlight. Zusätzlich bekommt die Lok noch
eine fernsteuerbare Kupplung und eine Video-Funkkamera. Neben dem Rauch sind
somit alle Funktionsausgänge belegt - eigentlich überbelegt. denn für das
richtungsabhängige Schalten der Lichter, sind zu wenig Funktionsausgänge
vorhanden. Daher schalte ich dies über ein Relais. Das Vorbild hätte an der
Front noch
oscitrol lights. Da das Modell diese aber nicht hat (lt. Angabe wurden diese
Lichter erst ab #5056 verbaut) und ich bei einer
Nachbildung noch zusätzlich zwei Funktionsausgänge benötigen würde, die aber
nicht mehr vorhanden sind, habe ich die Headlights mit dem Effekt
Ditchlight
belegt. Wodurch diese nun entweder dauernd leuchten, oder eben abwechselnd
an-/abschwellen (dieser Effekt wäre durchaus in Ermangelung der oscitrol lights
vorbildlich).
Speziell dafür hat ZIMO die Decoder-SW des MX690 erweitert. Es gibt nun die
Möglichkeit FA4 oder FA9 als "Richtungsbit" zu definieren. Bei Vorwärtsfahrt ist
dann der jeweilige FA aktiv.
Für das Licht gibt es nun eine Relaisplatine (drei Relais mit je 2xUM - zb.
CONRAD
#502838 - für das
Licht und ein Relais mit einem Schließer - zb.
CONRAD
502959 - für die Kamera), die mit der
Decoderplatine verkabelt ist.
Diese wurde an der Stelle der ehemaligen Steuerelektronik für den
Rauchgenerator befestigt.
Die drei Relais (insgesamt also 6x um, wovon ich 5 Kontakte benötige)
schalten fahrtrichtungsabhängig (geschaltet wird mit Richtungsbit = FA9) die
Funktionsausgänge FA1, FA2 (Headlight), FA6 (classificationlight rot zugleich
Schlußlicht), FA11 (classificationlight grün), und FA12 (classificationlight
weiß).
Die Kabine wird auch komplett zerlegt - um an alle Lichter zu kommen. Die da
verbaute Platine habe ich entfernt - und auch alle vorhandenen Leuchtmittel. Ich
habe diese alle durch LEDs ersetzt. Ich habe alle LEDs direkt verkabelt.
Für das Headlight (Doppelscheinwerfer) verwende ich zwei 5mm weisse LEDs. Um
diese zu verbauen, wurde der Kunststoff, in dem vorher die Glühlampen
untergebracht waren, entsprechend der LED-Länge abgeschnitten und die LEDs von
vorne eingeschoben.
Für die Nummerntafelbeleuchtung verwende ich warmweisse LEDs. Diese wurden
auf kleine Trägerplatinen aufgelötet, die ihrerseits direkt am Kunststoff
angeklebt wurden.
Man kann hier auch gut die Vorwiderstände (sind auf 6Volt Versorgungsspannung
des MX690V berechnet) erkennen. Das Headlight soll ab-/aufgeblendet Dauerlicht
haben und abwechselnd blinken können (Effekt:
Ditchlight mit an-/abschwellen).
Am Dach befindet sich das
Beaconlight. Original ist da eine gelbe
Blink-LED verbaut. Diese habe ich entfernt und ein 4-Kanal Lauflicht eingebaut -
was übrigens dem Vorbild entspricht!
Dafür verwendete ich vier sehr kleine gelbe SMD-LEDs (CONRAD #154443) und das
"SMD-4-Kanal-Lauflicht" von Conrad (#191523).
Als Löthilfe für die LEDs empfehle ich diese auf doppelseitigem Klebeband (zb.
Teppichklebeband) aufzukleben. Verdrahtet wurde alles mit dünnem
Kupferlackdraht.
Die LEDs an ihrem Platz ... |
... dafür wurden die LEDs auf einem Vierkant aus
Kunststoff aufgeklebt |
Das Lauflicht mit den Vorwiderständen wurde
direkt innen an das Dach geklebt.
Die Stromversorgung erfolgt von Decoder-Niederspannung (zb. Pin11 rechts).
Geschaltet wird direkt von Lauflicht-Masse auf Decoder Funktionsausgang (F8)
Zum Schluss wird der Kunststoff zur Abdeckung mit der Innenbeleuchtung
angebracht und die
Kamera eingeklebt.
Ich benutze nur die Kamera (die gibt es auch einzeln) und einen weit besseren
Empfänger.
Wer bessere Qualität und eine größere Reichweite möchte, muss dann allerdings zu
einem besseren
Sender
/ Kamera
wechseln ...
Die "Lichtplatine" am Heck wurde ebenfalls modifiziert. D.h. auch alle
Leuchtmittel entfernt und durch LEDs ersetzt.
Anstelle der DUO-LED habe ich jeweils eine rote, grüne und weiße 3mm LED
als
Classificationlights eingelötet. Diese wurde teilweise flach geschliffen, damit sie enger beieinander
stehen.
So sieht die LOK nun also von innen aus:
Links die Stromversorgung für die Videokamera. Die entgegen ersten Eindrucks
nicht mit 9 Volt (da ein Adapter für eine 9Volt Batterie beiliegt), sondern nur
mit 5Volt versorgt wird! Im Stecker dürfte ein 5Volt Stabi integriert sein ...
Die Stromversorgung bekommt noch zwei Elkos, damit die Kamera so Störungsfrei
wie möglich arbeiten kann.
Danach der Adapterprint für den MX690V, der auf der Originalplatine huckepack
aufgeschraubt ist. Rechts davon ist dann die Relaisplatine zu erkennen an die
steckbar die Leitungen für das Licht und die Kamera angeschlossen sind
Danche folgen noch die Pufferelkos für Fahrstrom und Sound und dann ist die
Verstärkerschaltung für den Rauchgenerator zu sehen.
Nach ausführlicher Funktionskontrolle kann dann alles zusammengebaut werden.
Kabine mit Licht
Hinter dem Lokführer kann man die Kamera erkennen (schwach aber doch). Von
außen ist da auch kaum was zu sehen!
Diverse Lichteffekte:
Classifikationlight weiss |
Classifikationlight grün |
Schlusslicht |
Natürlich habe ich auch bei dieser Lok eine fernsteuerbare Kupplung
vorgesehen. Anders als bei der SD70MAC, habe ich hier Kadeekupplungen verwendet.
Der dafür nötige Motor wurde hinter den Stufen angeklebt (vorher schwarz
bemalen, dann ist er so gut wie unsichtbar!). Um das Zugseil zu führen, wurde
ein Messingrohr entsprechend gebogen und an der Kupplungsbasis angeklebt. Das
Schneeräumschild musste für eine gute Auslenkung der Kupplung entsprechend
beschnitten werden.
Für die Spannungsversorgung der beiden Kupplungsmotore empfehle ich eine extra
5Volt Stromversorgung, damit das Licht nicht flackert, welches ich von der
Niederspannung des MX690V versorge (inkl. dem Lüftermotor für den
Rauchgenerator).
Speziell für diesen Umbau wurde die Decodersoftware angepasst und mit CV152
die Möglichkeit geschaffen den Funktionsausgang FA4 oder FA9 als "Richtungsbit"
zu setzen.
Hier ist also das Soundprojekt inkl. der dafür nötigen Decodersoftware (26.8)
zum Downloaden als "FullFeatureProjekt". Es
beinhaltet alles beschriebenen Effekte nach diesem Umbau.
Das Projekt verlangt nach 20 Funktionen - also MX1 SW 4.x. Die Funktionen,
Funktionsausgänge und Effekte sind also so belegt:
Funktion |
FA |
Beschreibung |
Bemerkung |
Effekt |
Sound |
MX31 Taste |
CVs |
F0 |
FA0f / FA1 + FA2 |
Headlight abgeblendet und Nummerntafelbeleuchtung - vorn |
Fahrtrichtungswechsel über Relais |
|
|
Dauer |
|
|
FA0r |
Nummerntafelbeleuchtung - hinten |
|
|
|
Dauer |
|
F1 |
FA6 |
Classificationlight rot (Rücklicht) |
Fahrtrichtungswechsel über Relais |
|
|
Dauer |
#35=128 |
F2 |
FA1/FA2 |
Ditchlight (Headlight oszilierend) |
Fahrtrichtungswechsel über Relais |
Effekt Ditchlight |
Glocke |
Dauer |
#33=13,#34=14,#62=0,#63=45,
#64=0,#127=33,#128=37 |
F3 |
FA3 |
Kupplung |
|
Effekt Kupplung |
Kupplung |
Moment |
#115=60,#129=48 |
F4 |
FA4 |
Führerstandsbeleuchtung |
|
Effekt aut. Abschalten |
|
Dauer |
#130=60 |
F5 |
FA5/FA10 |
Rauch |
|
Dieselraucheffekt |
|
Dauer |
#131=80,#133=1,#137=128,#138=200,
#139=255,#351=128,#353=255, #353=24 |
F6 |
Kein |
Fernlicht an FA1/FA2 |
|
Dimmeffekt "Aufblenden" |
|
Dauer |
#40=0,#60=120, #114=243, #119=140 |
F7 |
Kein |
|
|
|
Horn |
Moment |
#41=0 |
F8 |
FA8 |
Beaconlight |
Schaltet 4Kanal Lauflicht |
|
|
Dauer |
|
F9 |
FA9 |
RIBI |
|
|
|
Kein |
#152=191 |
F10 |
FA7 |
Kamera |
|
|
|
Dauer |
#44=4 |
F11 |
FA11 |
Classificationlight grün |
Fahrtrichtungswechsel über Relais |
|
|
Dauer |
|
F12 |
FA12 |
Classificationlight weiss |
Fahrtrichtungswechsel über Relais |
|
|
Dauer |
|
F13 |
|
|
|
|
|
|
|
F14 |
|
|
|
|
|
|
|
F15 |
|
|
|
|
Kompressor |
|
|
F16 |
|
|
|
|
Lüfter |
|
|
F17 |
|
|
|
|
Motor Start/Stop |
|
|
F18 |
|
|
|
|
Mute |
|
|
ACHTUNG: Die
angeführte Belegung ist NICHT änderbar!
Auf der ZIMO Homepage gibt
es das Soundprojekt "nackt", also ohne alle Effekte und daher auch ohne FA
Belegung.
Wer übrigens weder die Kupplung, noch die Kamera nutzt, hat um zwei
Funktionsausänge mehr und brauch auch die CVs für FA3 nicht konfigurieren...
Abschließend noch ein Video (YouTube),
das die Lok mit allen Funktionen zeigt:
Die Lok muss jetzt nur noch "eingefahren" (Messfahrt CV302=75) und in
Traktion mit der SD70 abgestimmt werden - dann ist sie zum Einsatz bereit!
So sieht übrigens die Lockführerperspektive aus - Bitte nicht über die
schlechte Bildqualität nicht wundern:
Das Videobild wurde von einem LDC-Monitor meiner Videobrille abfotografiert ...
Update:
Um den Klang zu verbessern, habe ich nun den verbauten Lautsprecher von
Conrad durch zwei VISATON FRS7 4Ohm Lautsprecher in Serie geschalten ersetzt.
ACHTUNG! Dabei auf die Polung der Lautsprecher achten!
Für den Einbau von Lautsprecher gilt das schon mehrfach Gesagt: Darauf
achten, dass es keinen akustischen Kurzschluss gibt und wenn möglich einen
großen Resonanzraum. Zweiteres ist nicht immer zu erfüllen ... Manchmal muss
auch Platzgründen auch ein Kunststoffbecher o.ä. herhalten. Je stärker das
Material ist, desto besser. Denn der Resonanzkörper soll möglichst nicht
Schwingen! Gut geeignet sind zb. Fruchtikus-Gläser, Gurkengläser o.ä.
In diesem Fall ist der Tank jedoch schon ein ganz guter Resananzkörper. Man
könnte ihn vielleicht noch mit Dämmmaterial dämpfen - muss aber nicht sein.
Für die Lautsprecher habe ich mir aus Arcyl eine Montagevorrichtung gebaut.
Damit können die LS als Ganzes verbaut werden.
Die Montageeinrichtung besteht aus 4 Platten, die die
Lautsprecher in Position halten.
Hier ist die elektrische Verbindung eingezeichnet. + des einen
LS wird mit - des anderen LS zusammengeschlossen.
Das "Lautsprechergitter" wurde modifiziert. Durch die
Montageplatten können auch nur die Membrane der
Lautsprecher nach unten abstrahlen und es kommt zu keinen akustische
Kurzschluss.
Da ich unmittelbar über den Lautsprechern die "Relaisplatine" montiert habe,
kam es manchmal zu Überraschungen in Form, dass z.B. ein Relais nicht
umschaltete o.ä.
Die Lautsprecher haben doch einen sehr großen Magnet, der ein ziemlich großes
Magnetfeld erzeugt. Um dieses soweit wie möglich abzuschwächen, habe ich einen
"Käfig" aus 0,5mm Stahlblech gebogen. Wie man sieht besteht er aus insgesamt
vier Teilen, womit sich direkt über den Lautsprechern ein 1,5mm dickes
"Abschirmblech" ergibt. Damit kommt das Magnetfeld kaum mehr durch und die
Relais werden nicht mehr beeinflusst.
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