Die Baldwin DR-12-8-1500/2 - umgangssprachlich bekannt als "Centipede"
(Tausendfüssler) ist eine Diesellokomotive mit 12 Achsen, 8 davon sind
angetrieben (2 Drehgestelle, mit je 4 Achsen) und 2 Dieselmotore mit je 1500 PS.
BLI hat dieses Modell in H0 sehr schön umgesetzt, welches ab Werk mit einem
DCC Decoder ausgerüstet ist.
Im Prinzip könnte man das Modell einfach aus der Schachtel aufs Gleis stellen
und sofort losfahren. Habe ich auch
getan und war danach doch etwas frustriert...
Davon abgesehen, dass man zb. nur das Licht schalten kann - die
Innenbeleuchtung und die Numberboards leuchten ständig, hatte eine Einheit offenbar entweder ein Kontaktproblem,
oder der Decoder ist einfach so im Betrieb abgestürzt (was zur Folge hat, dass
das Modell jedes Mal von 0 bis zu eingestellten Geschwindigkeit mit der
Masseverzögerung anfährt, während die zweite Triebeinheit munter vor sich hin
röhrt ...). Mechanisch gab es auch Probleme bei den Weichenstraßen, bei denen
einfach oft eine Einheit entgleiste - was ich darauf zurückführe, dass die
Modelle unterschiedlich schnell fuhren (bei gleicher Konfiguration, gleichen
Decoder, gleichen Motor und gleichem Getriebe ...) und entweder die hintere
Einheit die vorderen anschob, oder zurückhielt und dadurch ein Drehgestell
aushebelte.
Auch die Verbindung zwischen den beiden A-Units ist wie vorgesehen nicht
wirklich optimal. Die Klauenkupplung wäre zwar vorbildlich, hat aber den
Nachteil, dass auch nur die kleinste Unebenheit ein Entkuppeln zur Folge hat.
Die starre Verbindung wäre ok, zum Trennen der beiden A-Units, muss diese aber
immer mittels Schrauben gelöst werden, was sicher auf Dauer den Kunststoff
auswerkelt ...
Also frisch ans Werk und alle Frustursachen beseitigt!
Als Erstes wird das Gehäuse abgenommen, was dank 6 Schrauben an der
Unterseite sehr leicht geht (Schrauben lösen, Gehäuse nach oben abziehen).
Dann heißt es: alter Decoder raus, neuer Decoder rein:
Dazu wurde die komplette Verkabelung mit samt dem Decoder entfernt und der
US-Adapterprint von ZIMO anstelle des ursprünglichen Decoder angebracht und
neu verkabelt.
Oben ist das entkernte Chassis mit den Einzelteilen zu sehen. Ich habe
außerdem die Originallautsprecher durch "High Bass" Lautsprecher von
Railmasterhobbies.com getauscht.
Und so schaut der fertige Umbau aus. Rechts habe ich noch 4 Stück
1000uf/16Volt Elkos als Energiepuffer untergebracht.
Damit die beiden Loks, egal welche Gleiswiedrigkeiten zu befürchten sind,
auch immer guten Kontakt haben, werden sie elektrisch miteinander trennbar
verbunden.
Die oben erwähnte starre Verbindung habe ich trennbar mit Märklin Kurzkupplungen
gelöst.
Auch das oben erwähnte Problem des Aushebelns der Drehgestelle, habe ich
entschärft, indem ich den Verbindungssteg zwischen den Drehgestellen entfernt
habe. Somit können sich die beiden Antriebsdrehgestelle frei in alle Richtungen
unabhängig voneinander bewegen.
Eine weitere Probefahrt brachte den gewünschten Erfolg: keine Kontaktproblem
(auf Freilandgleisen, ohne vorherigem Putzen!), kein Entkuppeln, kein
Entgleisen.
Um die Optik zu verbessern, werde ich noch den Rahmen vorne mit der Kupplung,
von der Drehgestelldeichsel trennen und zwar schwenkbar, aber mit
"Rückstellfeder" bauen, damit nur jener Rahmen samt Kupplung ausschwenkt, an dem
auch ein Waggon angekuppelt ist. Der führende Rahmen soll auch in Kurven immer
fix bleiben (ich werde bei Gelegenheit darüber berichten).
Update per 5.11.2012
Mit der Modebau Messe im Oktober in Wien, hat ZIMO eine neue Decoder-Software
ONLINE gestellt - V32.0.
Hier wurde nicht nur das "Schweizer Lichtmapping", sondern auch eine elektrische
Bremse realisiert, die nun je nach Fahrsituation und Last, hörbar ist. Im Zuge
dieses Updates, habe ich also das Soundprojekt angepasst und die 4000uF Elkos
gegen Goldcaps getauscht.
Prinzipiell ist der MX645 nicht für so hohe Kapazitäten ausgelegt. Damit die
Ladespannungsbegrenzung im MX645 mit den dadurch entstehenden Ladeströmen nicht
überfordert ist, habe ich den Dolgcaps die bekannte Ladestromschutzschaltung
verpasst.
Vom Platz her, ist im Modell ja reichlich vorhanden.
Der Ladevorgang dauert zwar durch die Begrenzung etwas länger, dafür wird der
Decoder aber doch merklich länger gepuffert.
Einziger Nachteil: updaten und Soundladen ist mit angeschlossenem Puffer nicht
möglich - der Decoder wird nicht erkannt - CVs lesen funktioniert aber
einwandfrei.
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