Nachdem ich nun also gänzlich zum "US-Bahner" konvertiert bin und mich mit
einigen US-Modellen "eingedeckt" habe, musste ich als Erstes die Radien auf
120cm erweitern (siehe auch
HIER). Im Glauben, dass dies nun bis auf den BigBoy von USA-Trains völlig
ausreichend wäre, musste ich mich leider eines Besseren belehren lassen.
Die Modelle einzeln durchfahren zwar sehr wohl den 120cm Radius (LGB-R3), ja
einige kommen sogar irgendwie durch einen 60cm (R1) Radius, nur im Zugverbund
treten dann Probleme mit den Kupplungen auf. Vielfach ist es einfach so, dass
die Kupplung auch beim R3 um das gewisse Etwas nicht weit genug ausschwenken und
die Waggons sich gegenseitig aus dem Gleis hebeln.
Manchmal kann man das mit Tricks umgehen. Unmittelbar hinter der SD70MAC von
USA-Trains kupple ich zb. einen kurzen 2-Achser von LGB mit einer Kadee-Kupplung.
Mit dieser Kombination durchfährt der Zug nun problemlos alle R3 Kurven,
Weichenstraßen, ja sogar S-Gegenbögen.
Da dies nun nicht unbedingt meine gewünschte Zugzusammenstellung ist, habe
ich die Kupplung des gewünschten ersten Waggons modifiziert. Die Deichsel des
Drehgestells wurde abgeschraubt und eine Kadee-Kupplung "Bodymountet" so
angebracht, dass diese nun von Wagen-Ecke zu Wagen-Ecke ausschwenken kann, ohne
dabei das Drehgestell aus dem Gleis zu hebeln.
Nächster Problemfall waren die Streamliner von USA-Trains. Sie verfügen zwar
über eine "Kupplungsbox", in der sich die Kupplungsdeichsel unabhängig vom
Drehgestell bewegen kann, leider kann die Kupplung nicht weit genug ausschwenken,
sodass zwei aneinander gekuppelte Waggons sich schon bei der ersten Weiche aus
dem Gleis hebeln.
Durch eine einfache Modifikation habe ich das Problem beseitigt:

Als Erstes wird der Deckel abgenommen - VORSICHT, damit die Feder nicht wegspringt!
-, dann die erwähnte Feder vorsichtig heraus nehmen und die Kupplungsdeichsel
nach vorn herausziehen. Nun kann die
vordere Schraube entfernt werden.
Damit sich die nun verbliebene Schraube nicht lockert, muss die komplette
Kupplung samt Träger abgebaut werden.
Dazu sind die 4 Schrauben zu entfernen, dann kann man die Kupplung samt Träger
nach oben abnehmen.
Nun wird die Schraube mit einen Tropfen Superkleber gesichert. Dazu bringe ich
also den erwähnten Tropfen von unten auf die Schrauben in eingeschraubten
Zustand auf, drehe alles um, löse
die Schraube etwas und ziehe sie wieder leicht fest - gerade so, dass sich
das Gehäuse der Kupplungsbox noch leicht drehen lässt, aber nicht wackelt. Die
Kupplung darf später unter keinen Umständen nach unten hängen!

Als Nächstes wird ein Teil der Stufe entfernt, damit die Kupplungsbox auch
weit genug ausschwenken kann.

Ebenso wird an der Rückseite der Kupplung der Steg entfernt, der die
Stufenmechanik miteinander verbindet.

Damit dann später die Kupplung auch immer zentriert wird, habe ich noch aus
dünnen Federstahldraht den "Zentriermechanismus erstellt -> einfach eine Öse
biegen und wie abgebildet anschrauben ...
Mit den so modifizierten Kupplungen durchfährt der Zug nun problemlos alle
Kurven und Weichenstraßen.
Hier zwei Videos, die die F3 mit den
Streamlinern (auch auf
You Tube)
und die SD70MAC (auch auf
You Tube)
mit einem
gemischten Güterzug in Aktion zeigen.
Noch ein Wort zum Stromverbrauch:
Vielfach ist in diversen Foren die Klage zu hören, dass die US-Modelle gar so
stromhungrig sind.
Diese Behauptung ist so ohne weiteres nicht korrekt (bei älteren Modellen war
sie das durchaus, aber sicher nicht bei Modellen ab Produktion 2007)!
EINE Lok mit 2 Motoren alleine verbraucht auch nicht wirklich mehr als ein
entsprechendes Modell von LGB ...
ABER: USA-Trains Modelle weisen meist pro Lok zwei Rauchgeneratoren auf, die pro
RG rund 1A brauchen!
Dann kommen noch meist einige maßstäbliche Personenwaggons dazu. Die
USA-Trains Streamliner sind aus Aluminium und wiegen pro Waggon 5kg. Wenn da nun
4 Wagen an der Lok hängen sind das 20 kg, die die Lok zb. bergauf schleppen muss
- der Stromverbrauch ist dann natürlich höher, als bei leichten Kunststoffwagen!
Außerdem sind die erwähnten Streamliner beleuchtet - und ein Wagen
verbraucht auch rund 1A nur an Licht!
Die hier zu sehenden beiden Züge verbrauchen im STAND, und ohne Rauch (also
nur Licht) schon fast 4A!


Soweit ich das von außen sehen konnte, sind in einem Streamliner rund 16 Soffitenlampen verbaut ...
Das wird sich ändern müssen! Ich werde in alle Waggons nur LEDs zur
Beleuchtung einsetzten. Ein Wagen, darf in Zukunft nicht mehr als 200mA
brauchen.
Um nochmals auf die Sache mit dem Rauch zurückzukommen:
Der "Superchief", bestehend aus 1x F3A, 1x F3B und derzeit drei Streamlinern,
braucht ohne Licht bergauf zwischen 6 und 7,5 A mit Spitzen über 8A, was mein
MX1EC mit Abschalten quittiert ...
Ohne Rauch, komme ich mit 2-4A aus! Da kann ich also mit meiner 8A Zentrale
gerade so zwei Züge (6 Motore) steuern.
Übrigens: Ich habe in alle Fahrzeuge ZIMO MX690V verbaut - wie sich das
"ausgeht", obwohl ein Decoder ja "nur" 5A Last verträgt?
Ganz einfach: Alle Lichter wurden durch LEDs ersetzt (Der Verbrauch konnte von
ca 600mA auf 100mA reduziert werden). Die Rauchgeneratoren werden getrennt vom
Decoder direkt von der Schiene versorgt - die 2-3A Last, muss also der Decoder
auch nicht bringen - womit alles nur für die Motoren zur Verfügung steht - und
das reicht locker aus.
FAZIT:
Dem Stromhunger begegne ich mit einem zusätzlichen MX1HS als Booster - somit
hätte ich 24A am Gleis ... (theoretisch wären insgesamt 5 MX1HS möglich - 1x als
Master und 4x als Booster ... wären 80A !!! Inwieweit das dann noch funktionell
ist und welche Probleme zu erwarten sind, will ich jetzt aber gar nicht wissen
...). Siehe dazu auch "ZIMO in the
Box"
Die Kupplungen werde ich in Zukunft halt jedes Mal wenn nötig modifizieren
müssen.
Wobei, wenn ich wirklich jemals meinen Superchief mit je zwei F3A/B Einheiten
(also 8 Motore und 8 Rauchgeneratoren) und einen Kurzzug mit 6 Waggons fahren
lassen wollte, würde die Kombination (beleuchtet mit den originalen Lampen)
locker um die 20A brauchen ... mir wird schwummrig!
Mein Rat:
Radien besser mit mindestens 130cm planen. Weichen wenn möglich größer als LGB R3 verwenden
- dann werden wirklich außer dem BigBoy alle Modelle ohne Modifikationen
problemlos fahren. Wenn genug Platz vorhanden ist, besser gleich Radien mit 250cm einplanen.
Wenn digital, dann die entsprechenden Zentralen, die sich auch
zusammenschalten lassen, einsetzten und auf entsprechend starke Zuleitungen
sorgen (1,5 mm² ist auf alle Fälle zu wenig - 4mm² oder mehr könnte durchaus
nötig sein ...).
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