Oft wird unverständlich gefragt, wieso es denn für diese oder jene Lok kein
passendes Soundsampel gibt, oder weshalb Soundprojkete überhaupt etwas kosten,
wo doch ohnehin der Decoder bezahlt wurde.
Spätestens bei der Erstellung von Soundsampels für eigene Soundprojekte kommt
man aber drauf, was da für ein Arbeitsaufwand dahinter steckt und welches
Equipment nötig ist, um einigermaßen gut klingende Sampels zu bekommen.
Man kann leider nicht einfach mit einem Mobiltelefon, oder einem
Diktiergerät, oder Digitalfotoapparat mit "Videofunktion" hingehen und z.b. an
Publikumstagen Tonaufnahmen machen. Davon abgesehen, dass die erwähnten Geräte
eher ungeeignet dafür sind, ist es auch kaum möglich "saubere" Tonaufnahmen zu
erhalten. Wer dies probiert wird das spätestens dann merken, wenn er gerade den
ultimativen Dampfschlag der alle zwei Jahre fahrenden Dampflok aufnimmt und
unmittelbar neben ihm baut sich ein lustiger Zeitgenosse auf, der entweder
"Super, OH, AH Wahnsinn" schreit, oder noch schlimmer "Gell, sie nehmen da jetzt
den Ton auf, da sollte ich besser nicht reden?!"
Um also ungestört derartige Tonaufnahmen zu erhalten muss man diese schon
exklusiv aufnehmen, was entweder gute Freunde bei der Bahn voraussetzt, oder
gegen Einwurf größerer Münze sich die dafür nötige Zeit erkauft ...
Kommen wir jetzt aber zum Equipment:
Für Tonaufahmen eignen sich neben Tonbandgeräte, HiFi Walkmänner auch die
wesentlich kleineren Minidiskplayer/Recorder und HiFi-MP3 Player/Recorder.
Links ist ein Vertreter der MD-Player zu sehen (sind inzwischen schon
Auslaufgeräte ...). Rechts ein HiFi MP3-Recorder, der auf Speicherkarten
aufnimmt.
Ich selbst nehme mit einer Mini-DV-Videokamera, die einen Anschluss für ein
externes Mikrofon hat, auf. Einfach, damit ich beim Auswerten dann sehe, was ich
höre .... (z.b.
diese)
Eine interessante Alternative
dazu könnte der Handy Videorecoder
ZOOM Q3 sein. Einziger Nachteil: Das Gerät bietet keinen externen
Microfoneingang. |
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Allen erwähnten Geräten ist eines gemeinsam: Sie haben einen Anschluss für
ein externes Microfon.
Dies ist deshalb so wichtig, weil in der Regel sonst die Körpergeräusche des
Aufnahmegerätes zu hören sind. Sowohl die Videokamera, als auch der MD-Player
hat eine Mechanik und bei besonders leisen Passagen kann man das u.U. hören.
Dies fällt zwar beim MP3 Player weg, dennoch kann man eventuell die Bedienung
der Tasten hören.
Außerdem nimmt man ja im Freien auf und da weht bekanntlich der Wind.
Windgeräusche sind aber wieder tödlich für eine gute Aufnahme. Daher sollte man
eben ein externes Mikrofon und einen passenden Windschutz verwenden!
Dies alles kann aber nicht vor oben erwähnten Zeitgenossen, oder
Vogelgezwitscher, Hundegebell, div. Motorengeräusche von vorbeifahrenden Mopeds,
Autos usw. schützen.
Oft kommt es vor, dass man für eine saubere Aufnahme mehrere Stunden
benötigt!
Manchmal hat man sich auch ein Modell mit einem eingebauten Sounddecoder
gekauft, der zwar einen guten Sound hat, dessen Fahreigenschaften, oder sonstige
Funktionen zu wünschen übrig lassen, oder überhaupt nicht vorhanden sind.
Um so einen Sound aufnehmen zu können, muss man "nur" den Lautsprecherausgang
des Decoders mit dem Audio-Eingang des PCs verbinden ... leider ist das aber so
einfach nicht möglich. Dazu benötigt man eine
Pegelwandler, der das Eingangssignal für den Audioeingang entsprechend
anpasst.
Fündig wird man da im Auto HiFi Zubehör. Hier werden diese Dinger dazu
benutzt, um vom Lautsprecherausgang des Autoradios, einen Verstärker für z.b.
einen Subwoofer o.ö. anzusteuern.
Um die Geräusche einzeln aufnehmen zu können, muss der Decoder so konfiguriert
werden, dass keine Zufallsgeräusche abgespielt werden, sondern, dass jedes
einzelne Geräusch über eine Funktion aufzurufen ist. Gegebenenfalls müssen
einzelne Geräusche deaktiviert, oder deren Lautstärke auf 0 gesetzt werden. Nur
so kann z.b. das Fahrgeräusch mit Auf- und Abrüsten bei jeder einzelnen
Fahrstufe sauber aufgenommen werden.
Was macht man aber, wenn es das Original nicht mehr gibt, oder es befindet
sich an einem Ort, den man nicht selbst besuchen kann?
Es gibt ja neben den Weiten des Internets auch DVDs o.ä., auf dem man sein
Wunschgeräusch findet. Alles, was man am Computer abspielen und somit hören
kann, kann man auch aufnehmen.
Man muss lediglich die Wiedergabeerfassung der Soundkarte aktivieren.
Unter Windows 2000 oder XP geht man so vor:
Die Systemsteuerung öffnen und Sound auswählen (geht auch über das
Lautsprechersymbol rechts unten im Tray, wo die Uhrzeit angezeigt wird). Die
Lautstärkeregelung auswählen, auf Optionen und Aufnahme wählen.
Die Wiedergabeerfassung aktivieren:
Dann die Karteikarte "Aufnahme" wählen und die Widergabeerfassung auswählen
und die Lautstärker einstellen
Unter VISTA funktioniert das ähnlich. Nur muss unter Umständen die
Wiedergabeerfassung erst in der Registry aktiviert werden
Hier eine 10 Schritt Erklärung (in English) aus dem Internet:
1. Go to
the Start menu and click on Run.
2. Type 'regedit'
without quotes and click OK to open the Registry.
3. Using
the + signs in the left pane, navigate
through the registry to get to this location:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ControlSet001\Control\Class\{4D36E96C-E325-11CE-BFC1-08002BE10318}\0000\Settings\filter\SpeakerHp
4. Click
on the key SpeakerHP to select it. (Some systems seem to lack this key. In that
case do this at 'Settings'.)
5. In the
right pane, right click and select New >
Binary Value.
6. Type 'EnableInputMonitor'
without quotes and then press Enter.
7. Right
click on the new name and select 'Modify'.
8. In the
'Value data' box, add
01 to the existing 0000 to make it 0000 01, then click OK.
9. Exit
the Registry and restart the computer.
10. After
restart, enable input monitor in Audio Properties.
Jetzt braucht man noch ein Programm mit dem man die Sampels auch aufnehmen
kann. Der Windows Audiorecorder ist dafür ungeeignet. Schließlich muss man die
Aufnahmen ja noch schneiden, nacharbeiten und so abspeichern, dass sie auch in
den Decoder geladen werden können ...
Dafür gibt es nun unzählige Programme am Markt. Anhand der Freeware WavePad (Download),
möchte ich den Vorgang kurz erklären:
Zuerst wird also eine neue Datei erstellt. Die Aufnahme startet man mit dem
Recordsymbol.
ACHTUNG: Sie startet nicht sofort! Es wird erst das Format (Mono/Stereo
SampelRate) erfragt (es empfiehlt sich eine größere Sampelrate anzugeben), dann öffnet sich das eigentliche Aufnahmefenster:
Erste jetzt kann die Aufnahme wirklich gestartet werden.
Ist diese "im Kasten", kann das Aufnahmefenster geschlossen werden. Es
erscheint dann die "Waveform" (Wellenbild).
Mit dieser kann nun das Sampel geschnitten, nachbearbeitet, kopiert etc. werden.
Zum Schluss muss man sein Werk natürlich noch speichern:
Dies erfolgt unter "Datei" und "Speichern unter". Erst jetzt kann man angeben
in welchen Dateiformat gespeichert werden soll.
Jetzt ist auch Zeit, das fertige Sampel mit dem richtigen Attributen (für ZIMO
MX64x/69x - 22050HZ, 8Bit, Mono) zu versehen. Dies erfolgt also erst beim
Abspeichern!
Ein meiner Meinung nach spitzen Programm zum Soundeditieren ist
Cool Edit.
Leider ist das Programm in der Vollversion relativ teuer ...
Weitere Tipps zur Soundprojekterstellung finden Sie
HIER und
HIER.
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